Vor ein paar Wochen habe ich euch Katja Schauer von Stoffwechsel – Die Nähwerkstatt vorgestellt.

Als ich sie interviewt habe, war sie schon mittendrin in der Arbeit für ein neues Schnittmuster. Nun ist es online gegangen und ich war sogar in der Erprobungsphase dabei und durfte so richtig mittenrein schauen in die Entwicklung und Erprobung eines neuen Schnittes: Des Big Easy-Peasy T.

Ich bekam den Schnitt im Rahmen des Probenähens kostenlos zur Verfügung gestellt und daher fällt dieser Beitrag unter Werbung. Stoffe, Fehlversuche und Zeit sind meine und wurden nicht gesponsert.

Als Katja vor einigen Monaten das Easy-peasy-Shirt für Kinder rausbrachte und damit ein Schnittmuster entwickelt hatte, was aus nur 2-3 Teilen zzgl. Streifen für Arm- und Halskante, entwickelte sich dieser Schnitt ganz schnell zu einem Musthave in der Nähwelt.

Beinahe ebenso schnell kam auch der Ruf auf nach einem ebensolchen Schnittmuster für Damen. Katja ließ sich nicht lange bitten und machte sich an die Entwicklung.

Um das ganze noch professioneller und für die Näher leichter nachvollziehbar zu machen, gab sie diesmal die Gradierung der Schnittteile in die Hände einer Schnittdirektrice – obwohl sie selbst Schneidermeisterin ist.

Ich plaudere jetzt mal ein wenig aus dem Nähkästchen: Katja war manches Mal kurz vorm aufgeben. Immer wieder traten Passformprobleme und Änderungswünsche auf, die sich ja aufgrund der doch etwas anderen Anatomie bei Frauen im Gegensatz zu Kindern nicht ganz so einfach umsetzen ließen. Aber sie gab nicht auf. Standleitung zur Schnittdirektrice, die Probenäherinnen haben Big Easy-Peasys am laufenden Band produziert. Da waren wirklich einige dabei, die nicht tragbar waren. Aber dafür wird es ja getestet. Katja hat so lange verändert, bis alle zufrieden waren und jeder ein passendes Shirt aus den vorgegebenen Schnittteilen fertigen konnte.

Das Big Easy-Peasy T ist ein Schnittmuster für dehnbare Materialien wie Jersey oder Strick, das zu allererst auffällt durch die breite Größenabdeckung (von 34 bis 54). Alle Größen sind mit Abnäher nähbar, bis Größe 44 auch ohne Abnäher.

Es sind so unglaublich viele Möglichkeiten der Veränderung erklärt, dass man viele Varianten nähen kann: mit angesetzter Schulterpasse, mit am Rückenteil angeschnittener Schulterpasse, Abschlüsse an Arm und Hals mit Bündchen oder Streifenversäuberung, mit langen Ärmeln oder mit angeschnittenen kurzen Ärmeln, mit abgerundetem oder begradigtem Saum…

Außerdem wird genau erklärt, wie man den Abnäher für die eigene Figur verlegen kann, wie man den Schnitt an eine große Oberweite anpasst oder wie man die Ärmel- oder Ausschnittweite verändert.

Es ist ein schlichter Schnitt ohne viel Schnickschnack – richtig! Aber genau das macht die Stärke dieses Schnittes aus: Die langgehüteten Streichelstöffchen werden durch die Schulterpasse perfekt in Szene gesetzt. So habe ich endlich etwas von dem wunderschönen Vintagejersey verwendet in Kombination mit einem altrosa Baumwolljersey. Für die Streifenversäuberung habe ich ebenfalls den gemusterten Jersey verwendet, außerdem für die linke untere Ecke des Vorderteils.

 

Bei der zweiten Version habe ich auch ein ganz besonderes Stöffchen gewählt und es nur für die Schulterpasse verwendet. Als Ergänzung habe ich noch einen passenden Plott auf die Vorderseite gesetzt – genau das richtige für einen englandverrückten Teenager.

 

Mein Fazit: Ein sehr variabler Schnitt, den man sowohl für die Basisgarderobe verwenden kann als auch für besondere Stoffe und Anlässe. Beim Probenähen gab es Varianten mit Spitze oder auch Strick. Genaue bildreiche Erklärungen mit Fotos und selbsterklärenden Schemazeichnungen, Anleitung zum Maßnehmen.

Dank der umfangreich enthaltenen Größen und Abänderungen sollte hier jeder “seins” finden.