TinaLisa Schnittdesign hatte wieder einen Schnitt im Kopf und suchte Leute, die den Schnitt testen wollten.  Es sollte ein Cape bzw. Poncho mit Ärmeln werden. Da packte mich direkt die Neugier. Wie soll das funktionieren? Die ersten Bilder sahen vielversprechend aus, also habe ich mich beworben und ich wurde genommen.

Ich bekam also das Schnittmuster gestellt und muss diesen Artikel als Werbung kennzeichnen. Wer mich kennt weiß aber, dass ich über einen Schnitt, den ich nicht weiterempfehlen kann, nicht schreibe und wenn ich ihn hundertmal geschenkt kriege.

Aber zurück zur Jape:

Ein Poncho mit Ärmeln? Wie ist der bloß konstruiert? Das Geheimnis dahinter ist eigentlich ganz einfach: Das ganze besteht aus zwei Teilen, die zusammengesetzt eine Jape ergeben – halb Jacke, halb Cape. Ein Cape, der mit unterschiedlichen Kragenvarianten erhältlich ist. Es gibt eine Kapuze, einen Stehkragen und einen Schalkragen. Weitere Kragen sind in Arbeit, diese wird es als Erweiterung geben. Die Ärmel sind im Prinzip ein kleiner Bolero, der an der hinteren Halsausschnittnaht mit dem Cape zusammengenäht wird, so dass nichts verrutscht. Kann man entgegen meiner ersten Bedenken auch sehr gut an- und ausziehen.

Das tolle an dem Schnittmuster ist, dass es mal nicht auf Hüft- oder Bauchumfang ankommt. Im Schnitt sind 3 Größen enthalten, die sich schlicht nach der Schulterbreite richten. Bei den Ärmeln sind ebenfalls 3 Größen enthalten, die sich am Armumfang orientieren. Enthalten sind außerdem zwei Ärmellängen. Einmal mit geradem Abschluss, der am Handgelenk endet. Die zweite Variante ist ein längerer Ärmel mit geschwungenem Abschluss, den man leicht gerafft trägt und bei Bedarf auch einfach länger über die Hände ziehen kann, ähnlich wie Stulpen. Man kann die Jape natürlich auch komplett ohne Ärmel nähen.

Zudem kommt die Jape mit drei verschiedenen Längen für Vorder- und Rückenteil, so dass sich jeder seine persönliche Lieblingsjape nähen kann: Kurz als Ersatz für ein Jäckchen oder auch als schmückendes Accessoires für mittelalterliche Gewandungen. Die mittlere Länge ist gut geeignet, um wie eine leichte Strickjacke oder Cardigan getragen zu werden. Die lange Version ist manteltauglich und damit je nach Material auch im Winter als Jackenersatz tragbar. Natürlich sind die Längen untereinander beliebig kombinierbar z. B. als Vokuhila-Variante. Durch die unterschiedlichen Längen lassen sich auch ganz einfach Japes z. B. für eine große Oberweite nähen, wo dann trotzdem die Längen vorne und hinten perfekt aufeinander abgestimmt sind.

Wie immer verrät Martina Blasius auch in diesem Ebook wieder ein paar ihrer Tricks für noch bessere Ergebnisse. Dieses Mal zeigt sie ihre persönliche Variante der Streifeneinfassung. Verblüffend einfach und doch effektiv!

Meine persönlichen Lieblingsjapes aus dem Probenähen sind die zweifarbigen: Die Jape wird mit einem kontrastfarbigen Stoff gedoppelt, aus dem auch die Ärmel genäht werden. Das sieht einfach so schön aus, wenn dann die Innenseite in einer Kontrastfarbe hervorblitzt. Die Stoffe für diese Variante habe ich schon bestellt…

Nähbar ist die Jape aus Walkloden, Fleece, Strickstoff… Auf der Facebookseite von TinaLisa findet ihr die verschiedenen Varianten aus dem Probenähen. Lasst euch inspirieren…

Nun aber zu meiner Variante. Ich habe einen ganz leichten Strickstoff gewählt: Hairy Jersey, ein Stoff mit vielen feinen Fransen dran in einem schlichten grau. Eigentlich nur per Zufall entdeckt, gefiel mir. Aber – nomen est omen – das ganz entpuppte sich als sehr haarige Angelegenheit. Mein Nähzimmer sah aus!!! Überall Fäden vom Zuschneiden. Das war aber auch schon das schlimmste an der ganzen Aktion. Die Jape ist ganz schnell genäht. 1 Rückenteil, 2 Vorderteile mit angeschnittenem Kragen (bei den Varianten Kapuze und Schlakragen, der Stehkragen erfordert nochmal zwei einzelne Schnitteile), 2 Ärmel.

Genäht habe ich in Größe 1, was am ehesten meiner Schulterbreite und meiner Ärmelweite entspricht. Vorne habe ich die mittlere Länge gewählt, hinten die kurze. Bei den Ärmeln habe ich die längere Variante zugeschnitten, weil ich es einfach mag, wenn man die Ärmel auch mal bis über die Hände ziehen kann.

Aber wie verschließt man das ganze eigentlich? Auch da gibt es viele Möglichkeiten. In der Probenähgruppe gab es immer wieder neue Ideen. Ich habe meine ganz schlicht mit 3 Knöpfen und Schlaufen gearbeitet. Es ist aber auch ein Knebelverschluss, Bänder, Schnallen, ja auch eine große Sicherheitsnadel sieht schick aus.

 

Hier ein paar Bilder vom Herbstspaziergang mit dem Nachbarshund:

 

Mein Fazit: Ein Schnitt, der mit wenig Aufwand eine geradezu grandiose Wirkung erzielt. Klar, mit über 2 Metern Stoffbedarf braucht man schon einiges an Material, aber das Ergebnis ist einfach genial.

Klare Kaufempfehlung!!