Ein Kleiderschnitt für Sommer UND Winter – geht das?

Wer mich kennt, weiß dass ich die Schnitte von Pattydoo sehr gerne kaufe und verwende, weil sie einfach sauber passgenau gradiert sind und noch dazu Stil haben – eine eher seltene Kombination.

Als der Kleiderschnitt Ella herauskam, war sofort klar: Der muss sein. Ein Kleid, herrlich bequem aus Jersey zu nähen, dabei durch das enganliegende Oberteil und den weitschwingenden Rock ein echter Hingucker.

Schon das Zusammenstellen der einzelnen Elemente im Schnittmusterkonfigurator auf der Seite macht Laune auf Nähen: Man stellt sich einfach seine persönliche Version der Ella zusammen: es gibt Wahlmöglichkeiten für 5 Ärmelformen und -längen, 4 Ausschnittformen und 2 Rockformen und am Ende nur die gewählte Version im Warenkorb. Finden manche gut (übersichtlich), manche schlecht (“muss das ganze Schnittmuster nochmal kaufen, nur weil ich noch andere Ärmel haben möchte.”) Aber ganz ehrlich: Das Schnittmuster kostet 2,99. Also zu verschmerzen… Dazu sind viele der Pattydooschnitte untereinander kompatibel. Die Ärmel des einen passen auch an das andere Schnittmuster.

Ein kleiner Tipp am Rande: Wer den langen Ärmel hat, kann mit ein bisschen Erfahrung einen kurzen raus machen und umgekehrt. Wer diese Erfahrung noch nicht hat, kauft eben nochmal.

Ausgedruckt und losgelegt…

Das Schnittmuster hat eine Menge Seiten (gut 30 Seiten), wenn man die Anleitung mit ausdruckt, sogar noch mehr. Der Drucker hat also schwer zu tun. Aber ein Kleid braucht ja auch viel Stoff.

Also hab ich alle Schnittteile zusammengeklebt, in der passenden Größe ausgeschnitten und genäht. Wie alle Schnittmuster von Pattydoo so ist auch die Ella sehr gut erklärt, passgenau, am Ende sitzt alles da, wo es sitzen muss.

Aber nun zurück zur eigentlichen Frage:

Sommer und Winter?

Warum nicht? Ich habe sie zweimal genäht: einmal in einem relativ dünnen, weich fließenden Viscosejersey in grau mit Punkten, mit halblange Ärmeln mit kleiner Manschette, einem eingesetzten Taillenband und einem aufgesetzten Kragen in weiß. Genau das richtige um an warmen Sommertagen eine gute Figur zu machen.

 

Dann fehlte nur noch die Winterversion: diesmal habe ich einen dunkelgrauen Interlockjersey gewählt, einen breiten Rollkragen aus Fell und ebensolche Manschetten gefertigt. Wenn man genau hinschaut, kann man erkennen, dass das Fell so geschnitten ist, dass Sterne entstehen und es ist einfach kuschelweich. (Wen es interessiert: es ist ein reines Kunstfell). Dazu habe ich die Ärmel einfach um die entsprechende Länge gekürzt, das Fell mit Jersey gedoppelt und wie ein Bündchen angesetzt. Der Kragen hat seitlich eingesetzte Druckknöpfe, so dass man ihn entweder lässig offen tragen kann oder geschlossen als Rollkragen:


 

Fazit

Es funktioniert also definitiv, aus einem Schnittmuster für Sommer und Winter etwas zu nähen.

Die beiden Kleider sind absolute Wohlfühlteile und da der Schnitt so wunderbar wandlungsfähig ist, eine lohnende Investition!!