Ein schlichter weißer Lampenschirm – ganz nett, aber das geht besser…

Es gibt so schöne Stoffe, aber wie kriege ich das passend drauf? Das ist einfacher als du glaubst!

Einen passenden Lampenschirm nähen ist eigentlich gar nicht schwer. Du darfst mir beim Arbeiten über die Schulter schauen.

Als erstes brauchen wir eine Schablone, also ein Schnittmuster. Da jede Lampe anders ist, müssen wir eins selber machen. Dafür nimmst du einfach einen großen Bogen Papier z. B. Zeitung und legst ihn ganz glatt um den Schirm, mit einem Streifen Tesafilm befestigen:

Hat jetzt was von einem Wichtel, aber das legt sich…

Als nächstes schneiden wir oben und unten erstmal grob das überstehende Papier ab:

Jetzt kannst du kontrollieren, ob das Papier wirklich glatt auf dem Schirm aufliegt. Eventuell den Tesastreifen nochmal lösen und nachbessern. Wenn das Papier sich ganz glatt rumlegt, die überstehenden Ränder an der oberen und unteren Kante des Schirmes knicken:

Jetzt kann man schon wieder die Lampenform erkennen. Jetzt zeichnen wir noch eine senkrechte Linie auf, wo nachher die Naht hinkommen soll. Du kannst natürlich auch eine schräge oder wellenförmige Naht machen. Das zeichnest du hier einfach ein.

Nun den Papierschirm abnehmen und zuerst an der eingezeichneten Linie durchschneiden. Dann oben und unten an den Knicken entlang abschneiden. Dabei kommt dieses heraus:

Du hast soeben ein Schnittmuster erstellt!

Natürlich kannst du die Haube auch unten länger machen oder oben höher. Alles kein Problem… Einfach das Papier entsprechend ausschneiden.

Wenn du wie ich eine geschlossene Haube haben willst, brauchen wir noch den Durchmesser der oberen Fläche.

Das sind bei mir 13,5 cm. Dazu kommt noch die Nahzugabe. Ich nehme meistens 1cm, also muss der Kreis für die Oberseite einen Durchmesser von 15,5cm haben, da ich die Nahtzugabe ringsrum zugeben muss.

 

Jetzt können wir uns den Stoff holen.

Ein Wort noch zum Material: Es sind nur nicht dehnbare Stoffe geeignet. Also keinen Jersey oder Sweat verwenden, sondern gewebte Stoffe. Die sollten aus 100% Baumwolle sein, da die Lampe ja auch heiß wird und synthetische Mischungen je nach Zusammensetzung durchaus schmelzen können.

Also Schablone auf den Stoff legen, Nahtzugabe zugeben und ausschneiden.

Ich habe mich dafür entschieden, dass die Haube unten etwas länger sein soll als die Lampe, daher habe ich unten noch 1 cm zugegeben.

Als Schablone für den oberen Kreis kannst du entweder mit einem Zirkel einen Kreis im entsprechenden Umfang auf Papier oder direkt auf den Stoff zeichnen oder auch einen passenden Teller verwenden.

Kleiner Tipp: Wenn der Lampenschirm nicht rund ist, sondern oval, fertigst du von dem Oval auch einfach eine Schablone durch Auflegen an.

Die fertig zugeschnittenen Teile:

 

Als nächstes die seitlichen Nahtzugaben versäubern, entweder mit einem nicht zu engen Zickzackstich oder mit der Overlockmaschine (so wie ich):

Die Seitennaht schließen und einmal auf die Lampe ziehen, ob die Haube so sitzt, dass oben genau die zugegebene Nahtzugabe rausschaut:

Wenn nicht, die Seitennaht nochmal ändern bis es richtig sitzt.

Um den Deckel einzusetzen, den Kreis und die obere Kante der Haube vierteln und jeweils mit einer Stecknadel markieren. Dafür den Kreis 2x mittig falten und an den Knicken eine Nadel platzieren. Bei der Haube ebenso verfahren.

Diese Viertelmarkierungen werden nun zusammengesteckt – Jeweils eine Markierung des Deckels mit einer Markierung der Haube:

In den Zwischenräumen beide Teile gut mit Stecknadeln zusammenstecken und eine Runde rum im Geradstich nähen. Die Nahtzugaben mit der Schere im Abstand von 2-3 cm bis kur vor die Naht einschneiden, dann legt es sich schöner:

Ich habe die Nahtzugabe in den Deckel gebügelt und etwa 5mm neben der Naht festgesteppt, so bleibt alles hübsch an seinem Platz.

Jetzt fehlt nur noch die untere Kante. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Einfach mit Zickzackstich versäubern und so lassen, eine Spitze, Zackenlitze oder auch Paspel annähen. Ich habe mich für ein Schrägband entschieden. Das sieht nett aus und stabilisiert zusätzlich.

Fertig ist die Haube im coolen London-Design.

Du kannst ganz viele nähen und nach Belieben und Laune wechseln. Ach ja, waschbar sind die Hauben natürlich auch…

Nee, nicht für dich… 😉

Ich würde mich freuen über Bilder von deiner Lampenhaube.