SnapPap – ein neues Material erobert den Markt.

Für alle Nähliebhaber gibt es ein wunderbares neues Material auf dem Markt: SnapPap. Noch nie gehört? Ich bis vor kurzem auch nicht.

Als erstes habe ich mich hier schlau gelesen, was das nun ist und was man damit machen kann. SnapPap besteht aus Zellulose und Latex und wird daher zu recht als veganes Leder beworben. Was mich daran aber viel mehr fasziniert, ist die Optik und die Haptik, also Aussehen und Anfühlen: es sieht aus wie Packpapier, soll sich aber anfühlen wie Leder. Das wollte ich unbedingt testen.

Also habe ich bestellt …

Endlich halte ich es in den Händen

Als das Paket einige Tage später hier ankam, war das SnapPap nicht wie bei Stoff üblich gefaltet sondern gerollt und es sieht tatsächlich aus wie Packpapier, ist nur dicker. Und es ist – im Gegensatz zu Packpapier – absolut und unbedingt reißfest. Ich habe extra ein Stück meinem Mann gegeben mit der Bitte, es doch zu zerreißen (wegen zarte Frauenhände und so), aber auch er konnte das SnapPap nicht einmal ein winzig kleines bisschen reißen.

Wie verwende ich SnapPap

Im ungewaschenen Zustand ist SnapPap sehr störrisch, deshalb wird geraten, es vorzuwaschen. Also ab in die Maschine…

Nach dem Waschen war es nicht mehr ganz so störrisch und ich habe es zum Trocknen aufgehängt. Laut Hersteller verträgt es sogar den Trockner.

SnapPap läuft beim Waschen minimal ein, also besser erst nach dem Waschen zuschneiden, wenn es auf den Millimeter ankommt. Nach dem Trocknen wollte ich das SnapPap noch irgendwie etwas aufpeppen und dachte erst an Stickerei. Den Gedanken habe ich aber schnell wieder verworfen (obwohl auch das möglich ist). Zu meinem Projekt passte das irgendwie nicht. Also musst eine neue Idee her: Stempeln!

Ich habe Stempelkissen mit Stoffmalfarbe verwendet und richtig schöne Vintagestempel mit alten Briefmarken, Poststempeln und Werbeschildern. Perfekt, so habe ich mir das vorgestellt. Hier kann man auch schon gut den Used-Effekt erkennen, der durch das Waschen entstanden ist.

Wie verhält sich SnapPap unter der Nähmaschine

Nun ging es ans Vernähen. SnapPap ist ganz brav unter der Maschine und längst nicht so störrisch wie z. B. Leder oder Wachstuch. Wo sich aber das SnapPap von seiner ganz fiesen Seite zeigt, ist beim Wenden der Tasche. Ich bin richtig ins Schwitzen gekommen. So störrisch und fest! Aber weil es absolut reißfest ist, kriegt man auch das irgendwann hin.

Nach dem Wenden habe ich dann noch ein Innenleben hinzugefügt und fertig war der perfekte Lunchbag aus SnapPap, den ich genau so nähen wollte, seitdem ich den allerersten Lunchbag genäht hatte: Außen oldfashion in zerknautschter Packpapieroptik, aber mit einem absolut nützlichen Innenleben: ausgeschlagen mit einer Kühlfolie, die das Frühstück einfach länger appetitlich frisch hält.

Mein Fazit

  • SnapPap verarbeite ich definitiv wieder.
  • Wenden ist schwierig aber machbar.
  • SnapPap ist das ideale Material für alles, was nach robustem, haltbaren Material verlangt, also Taschen, Geldbörsen usw.